Der Trick

plutoVon Maik Bloos, Andreas Wikinger und Adriano di Nino

Mein Bruder Andreas wollte schon immer einen kleinen, süßen Hund haben. Zum Geburtstag bekam er einen: Er nannte ihn Pluto. Andreas hat sich um den Hund sehr gut gekümmert, aber als wir im Garten waren, haben wir einen Augenblick nicht auf ihn geachtet und Pluto verschwand; was er übrigens sehr gerne tat. Aber diesmal war er nirgends zu finden.

„Wo steckt der Köter bloß? Bestimmt jagt er wieder die Katze unserer Nachbarin Frau Groll quer durch die Stadt“, fluchte Andreas. „Und zur Strafe hat sie vielleicht ihre Drohung wahr gemacht und ihn in ihren Keller gesperrt.“ Wir überlegten uns einen Plan, wie wir den Hund finden könnten. Wir rannten rund um ihr Grundstück und spähten in jedes Fenster, schauten durch jeden Spalt und durchkämmten jedes Gebüsch. Zwei Stunden dauerte diese verrückte Aktion, aber wir fanden Pluto einfach nicht.

Schließlich fragten wir Frau Groll, ob sie unseren Vierbeiner gesehen habe. „Ich habe Euren dummen Hund nicht gesehen“, antwortete sie wütend. Aber wir glaubten trotzdem, dass Pluto irgendwo in ihrem Haus sein musste. Wir riefen: „Pluto, Pluto, Pluuutoo, wo bist du?“ Wir hörten ein leises Winseln. „Er muss hier irgendwo sein“, sagte ich. Die Geräusche kamen aus dem Heizungskeller. Er war also doch in Frau Grolls Haus eingeschlossen. Wir schmiedeten einen Plan, wie wir ihn dort rausholen konnten.

Wir verkleideten uns also als Schokoladenverkäufer und klingelten an Frau Grolls Haustür. Und wirklich: Es schien zu klappen. Sie erkannte uns nicht und wollte zwei Tafeln Vollmilch kaufen. Sie ging in ihr Schlafzimmer und holte ihren Geldbeutel. In der Zeit schlich Andreas die Treppe hinunter zu der verschlossenen Tür, wo wir Pluto vermuteten. Doch die dicke Metalltür war abgesperrt. „Was nun?“, fragte ich ihn leise, als er ganz verzweifelt zurückkam. Er zuckte traurig mit den Schultern.

Da kam auch schon Frau Groll wieder mit ihrem Portemonnaie zurück. Sie bezahlte die Schokolade und wir taten so, als würden wir weiterziehen. Aber wir versteckten uns hinter einem Busch und schauten durch das Fenster. Irgendwann musste sie ja den Schlüssel holen und dann würden wir sehen, wo sie ihn versteckte. Und tatsächlich holte sie ihn nach einiger Zeit aus einem kleinen Kästchen auf der Flurkommode. Sie stieg die Treppe hinab, öffnete die verschlossene Kellertür und warf Pluto ein paar alte Knochen in den dunklen Raum. Armer Pluto. Er hatte sicher große Angst. Aber jetzt wussten wir wenigstens, wo der Schlüssel war.

Wir gingen nach Hause und verkleideten uns diesmal als Eisverkäufer. Wir holten Eiscreme aus dem Gefrierfach und gingen wieder zu dem Haus von Frau Groll. Und wir hatten wieder Glück: Frau Groll wollte sehr gerne ein Eis und ging wieder in Richtung Schlafzimmer, um ihren Geldbeutel zu holen. Schnell rannte Andreas los, holte sich den Schlüssel aus dem Kästchen, sprang die Kellertreppe hinunter, schloss die schwere Eisentür auf und befreite Pluto aus seinem Gefängnis. Dann rannten wir mit unserem Hund unterm Arm so schnell wir konnten davon. Das Eis musste Frau Groll nicht mehr bezahlen. Und ich glaube, als wir davonflitzten, habe ich sie herzhaft lachen hören.

Schule life

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