CHAOSPILOTEN

"Der Verbrecher als Held" lautet die aktuelle Unterrichtseinheit der Klasse 10b. Gemeinsam haben wir Goethes "Götz von Berlichingen" gelesen und unter anderem daraufhin untersucht, wie der Umbruch der mittelalterlichen Rechtsordnung hin zur Einführung des Römischen Rechts die handelnden Personen aus unterschiedlichen Rechtssystemen heraus agieren lässt und wie es dadurch zu Konflikten kommt, in denen jeder aus seiner Sicht heraus sich selbst als rechtschaffen und den Gegner als Verbrecher ansieht.

Nun sind alle dabei, ein eigenes kleines Spezialthema als Beitrag zur Unterrichtseinheit zu bearbeiten. Im Folgenden findet Ihr ein paar Links, die Euch bei Euren unterscheidlichen Fragestellungen weiterhelfen könnten. Die rot unterlegten Zwischenüberschriften sind gleichzeitig Links zu den entsprechenden Inhalten.

Die schriftlichen Ausarbeitungen der Forscherfragen werden in der 45. Kalenderwoche (also 2 Wochen nach den Herbstferien) abgegeben. Die gesamten Portfolios sammle ich in der 48. Kalenderwoche ein. Die Präsentationen finden von der 45. bis zur 48. Kalenderwoche statt.

Verbrecher
Der Wikipedia-Artikel zum Thema Verbrechen bietet einen guten Einstieg für alle, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wo im juristischen Sinne das Verbrechen beginnt und wie es von den Tatbeständen der "Übertretung" und des "Vergehens" zu trennen ist. Auch die Themen "Strafverfolgung" und "Kapitalverbrechen" finden hier Erwähnung.

Lust am Schrecken
http://lokal-global.de/pdf/computerspiele.pdf
Hinter diesem Link verbirgt sich ein PDF-Dokument, in dem es um die Wirkung von Computerspielen und die Lust am Grauen geht. Alle, die sich mit der Thematik "Medien und Gewalt", "Delightful Horror", "Lust am Schrecken" etc. befassen, werden hier fündig. Vor allem bietet die Broschüre einen kleinen Einblick in die lange Tradition der Schreckensgeschichten bis hin zu mythologischen Texten und Figuren.

Konjunktur des Bösen
http://www.igpp.de/german/eks/faszination.pdf
In diesem PDF-Dokument geht es um die Wirkung speziell von Horrorfilmen. Vor allem Patrick wird hier fündig werden. Bei dem Dokument handelt es sich um eine wissenschaftliche Arbeit mit einem sehr guten Literaturanhang. Weitere Texte zum Thema findet Ihr hier beim Arbeitskreis Horrrorfilm.

Schinderhannes
Über den Schinderhannes alias Johannes Bückler hat Magdalena ja bereits genügend Literatur gefunden. Spannend finde ich jedoch diesen Beitrag in der Ärztezeitung. Dort geht es zwar um das Skelett Bücklers, doch wird am Rande auch von seiner Hinrichtung gesprochen, an der die Schaulustigen sein Blut getrunken haben sollen. Im Hinblick auf die Verherrlichung des Verbrechers und die Stilisierung zur Heiligenfigur könnte das ein interessanter Hinweis sein.

Rasputin
Zu der Frage, ob Rasputin ein Heiliger oder ein Verbrecher war, gibt sicher diese Internetseite Auskunft.
Auch der entsprechende Artikel auf Wikipedia ist sehr vielversprechend. Das antiquarische Buch "Rasputin: Heiliger oder Teufel" (1957) gibt es bei Amazon schon für sehr wenig Geld.

Legitimation von Gewalt
Wer sich mit der Frage nach der Legitimation von Gewalt und Gewalttaten und in dem Zusammenhang mit dem Phänomen des Sündenbocks beschäftigt, wird bei René Girard (Das Heilige und die Gewalt) fündig werden. Allerdings sind die Texte rund um die Theorie Girards nicht gerade einfach zu verstehen. Einen ersten Einblick gibt Hintergrundtext des Bayerischen Rundfunks (Google-Stichworte: Heilig Gewalt Bibel PDF).
Der Text auf Wikipedia ist schon etwas komplizierter, geht aber weiter in die Tiefe. Und wer sich richtig in die Thematik einarbeiten möchte, findet hier einen ausgezeichneten Aufsatz des Kulturwissenschaftlers Hartmut Böhme zur Verbindung von Religion und Opfertod.

Heiligt der Zweck die Mittel?
Wer sich mit der Gesetzesübertretung für einen „guten Zweck“ auseinandersetzt, findet hier einen kleinen Denkanstoß von dem Soziologen Reinhard Kreissl.


Ist Aggressionsverhalten angeboren?
Diese Frage berührt ebenfalls einige der Arbeiten rund um unser Thema. Hierzu ist in den letzten Wochen ein Buch erschienen, das für viel Aufregung gesorgt hat: Der evangelische Pfarrer Thomas Hartmann fordert in „Schluss mit dem Gewalt-Tabu!Warum Kinder ballern und sich prügeln müssen“ eine gesellschaftliche Gewalterziehung von Jugendlichen und gießt damit Öl nicht nur in das Feuer der Gegner von Computerspielen und Gewaltvideos.