Ein Tag beim Radio
Ob beim Aufstehen oder bei den Hausaufgaben, fast jeder hört irgendwann am Tag Radio. Doch wie kommt die Musik vom Sender bis zu uns? Diese Frage haben wir uns gestellt und beschlossen, einen unserer Lieblingssender auszukundschaften: Radio FFH in Bad Vilbel. Es hat uns ganz schön viel Überredung gekostet, um so kurzfristig einen "Pressetermin" beim Sender zu bekommen. Doch dann hat es geklappt und wir machten uns letzte Woche auf, um allen unseren Fragen auf den Grund zu gehen.
Auf dem Gelände von FFH wurden wir von Lina Glashoff begrüßt, die uns gleich durch das Funkhaus führte. Sie erzählte uns, dass FFH ein privater Sender ist und mittlerweile 603.000 Hörer pro Stunde zählt, die im Durchschnitt 40 Jahre alt sind. Damit ist er der beliebteste Radiosender in ganz Hessen. Gegründet wurde FFH schon vor fast 20 Jahren (1989) unter dem Firmennamen Funk und Fernsehen Hessen GmbH, womit klar wird, was sich hinter den drei Buchstaben des Sendernamens verbirgt.
Heute arbeiten über 170 Menschen für den Radiosender. Aber sie sind nicht alle im Sendezentrum in Bad Vilbel, denn FFH hat auch sechs Regionalstudios. Doch die wichtigsten Beteiligten einer Sendung sind die Moderatoren, die wir jeden Tag hören. Von ihnen gibt es ungefähr zwanzig und sie arbeiten immer paarweise. Zum Beispiel wechseln sich Silvia Stenger und Johannes Scherer alle zwei bis drei Stunden ab und haben in der Regel ihre festen Sendezeiten.
Wie wird man Moderator?
Den Beruf Moderator kann man nicht erlernen, sondern man wächst einfach in den Job hinein. Der Sender findet seinen Nachwuchs normalerweise unter den eigenen Mitarbeitern, die ja alle gerne Radio machen und einige von ihnen eignen sich eben auch für die Arbeit am Mikrofon. Dafür muss man aber einige Fähigkeiten mitbringen. Man braucht Organisationstalent, sollte schlagfertig sein und eine sympathische Stimme haben.
Natürlich kann man auch tiefere Einblicke in die Arbeit beim Radio bekommen. FFH gibt Schülern und Studenten die Möglichkeit, in die Aufgaben der Redaktionen und der Moderation hineinzuschnuppern. Aber die Plätze sind sehr begehrt und man sollte sich ungefähr ein Jahr vorher bewerben.
Wer ist Marie aus Paris?
Neben den Moderatoren sind noch weitere Mitarbeiter den Hörern sehr bekannt. Es sind die Leute aus der Comedy-Redaktion. So versteckt sich beispielsweise hinter dem FFH-Dummfrager der Comedymann Boris Meinzer. Ganz neu im Team, aber zurzeit ganz bekannt ist Marie aus Paris. In echt heißt die Stimme am Spaßtelefon ganz anders, nämlich Evrin Gezer.
Aber auch das Studio an sich ist sehr spannend. Es sieht ein bisschen aus wie ein riesiges Flugzeug-Cockpit. Studio A ist ungefähr 60 Quadratmeter groß und in einem Halbkreis stehen um den Moderator herum vier Monitore. Auf ihnen kann er alle wichtigen Informationen ablesen, die er während der Sendung benötigt. Auf Monitor 1 laufen die Verkehrsmeldungen, auf Monitor 2 sieht er den Sendeplan und auf Monitor 3 gibt es verschiedene Effekte wie Applaus oder Meeresrauschen, die er einspielen kann. Über Monitor 4 kann er einzelne Programmabschnitte schon vorproduzieren oder mit den Hörern telefonieren. Auf der Rückseite seines Tisches befinden sich noch 3 Mikrofonplätze für Stars oder Studiobesucher. Hier saßen schon Otto, Oliver Pocher, Silbermond, Juli, Martin Schneider und viele andere.
Der Tag im Funkhaus war sehr aufregend und wir waren beeindruckt, wie viele Menschen daran arbeiten, damit wir zu Hause Radio hören können. Außerdem fanden wir es toll, dass sich die Leute von FFH so viel Zeit für uns genommen haben und geduldig alle unsere Fragen beantworteten.
Tabea Harbusch, Selina Hillebrand und Elisa Ledderhose, Klasse 7a, Gymnasium Nidda
vdippel - 20. Feb, 20:27